Hintergrund

Die französische Regierung ist in der Vergangenheit immer wieder negativ in die Schlagzeilen geraten, da sie das Flüchtlingscamp in Calais in untragbare Zustände manövriert hat. Daraufhin wurde bereits vor einigen Jahren beschlossen, das Camp den Hilfsorganisationen zu überlassen. Verbessert haben sich die Zustände dadurch natürlich nicht.  im Gegenteil, da nun alles über Spenden und freiwillige Arbeit gestemmt werden muss, ist die Lage insbesondere in den Wintermonaten prekär.

Über 2000 Flüchtlinge wohnen teilweise in einfachen Zelten in Wäldern und Trailer Parks. Mehrere  Hilfsorganisationen haben sich gegründet und zusammengeschlossen und betreiben vor Ort zwei “Warehouses”, in denen Kleiderspenden sortiert und in improvisierten Großküchen Nahrungsmittel zubereitet werden. Marvin Böttger, Mitbegründer des Maischwärmer Festivals, hat das Camp im Sommer 2018 besucht und sich mit den unterschiedlichsten Leuten, angehenden Anwälten, Studenten der Wirtschaftswissenschaften, aber natürlich auch Philosophen und Musikern unterhalten. Die Motivationen dort zu helfen sind sehr verschieden. Besonders erschreckend ist jedoch die notwendige Initiative gegen Polizeigewalt. Immer wieder sind bei Räumungen Schlagstöcke eingesetzt worden. Mangels europäischer Zeugen kam es selten zu Anzeigen oder Meldung der Verstöße. Nun versuchen die Organisationen durch Helfer, die mit einem europäischen Pass ausgestattet sind und somit auf das  Benehmen der “Gesetzeshüter” aufpassen bzw. hinweisen können, diese Missstände zu mildern. Im Sommer kommen sehr viele Freiwillige, das Publikum ist stark durchmischt, sowohl was Nationalitäten als auch Interessen angeht. In den Wintermonaten hingegen mangelt es an Allem. Dann werden die meisten Helfer benötigt, um die Speisen zuzubereiten und zu verteilen.

Insgesamt soll das Maischwärmer für Calais natürlich nicht nur Geldspenden generieren, sondern hoffentlich viele von euch wieder auf dieses vergessene Flüchtlingscamp aufmerksam machen. Marvin Böttger rät aus eigener Erfahrung:

„Fahrt hin, jeder Tag den man dort helfen kann ist für das Camp genauso viel wert wie für euch, ich möchte meine Zeit dort nicht missen. Im Warehouse läuft überall gute Musik, die anderen Helfer sind bombastische Gesprächspartner aus aller Herren Länder,  und wenn gegen 18 Uhr die Arbeit getan ist und man genau das Essen aus der Großküche bekommt, welches am nächsten Tag an die Flüchtlinge ausgeliefert wird, lernt man, was man in einer gewöhnlichen Mensa wahrscheinlich nie lernen könnte: Auch in einer Großküche kann man mit Liebe kochen und etwas hervorragendes zaubern.“

Das Maischwärmer Festival ist eine non-profit Veranstaltung. Im Vorverkauf kosten die Karten 10€(zzgl. VVG). Ihr könnt euch eure Tickets auch für 12€ an der Abendkasse besorgen. Alle Einnahmen werden nach Abzug der Vorverkaufsgebühr und Deckung unserer Kosten direkt an die Hilfsorganisation weitergeleitet.

Das Artheater verzichtet auf die Miete und spendet einen Teil des Getränkeumsatzes, das gesamte Maischwärmerteam arbeitet ehrenamtlich und Eva kocht uns ein nettes Catering.

Wir wollen lachen und tanzen, eine kalte Winternacht durchfeiern und dabei einen kleinen Beitrag leisten für diejenigen, die in vorderster Reihe für mehr Gerechtigkeit einstehen.

Weitere Informationen zu den Organisationen vor Ort, so wie zur aktuellen Situation und den „Currently Most needed things“ findet ihr hier:

https://helprefugees.org/calais/

Wir freuen uns auf euch! Refugees welcome!